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Wie Lange Bis Dehnungsstreifen Verblassen

Dehnungsstreifen

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Dehnungsstreifen (Striae cutis atrophicae) sind narbenähnliche Streifen in der Haut. Durch eine gezielte Behandlung lassen sie sich abschwächen, aber nicht vollständig entfernen. Dehnungsstreifen haben verschiedene Ursachen und treten beispielsweise während der Schwangerschaft auf, wenn sich die Haut stark dehnt. Aber auch Nichtschwangere und Männer können sie bekommen. Erfahren Sie hier, wie Dehnungsstreifen entstehen und welche Maßnahmen vorbeugend wirken.

Dehnungsstreifen

Kurzübersicht

  • Behandlung: Zum Beispiel Lasern, chemisches Peeling und Mikromassage
  • Ursachen: Überdehnung des Bindegewebes, zum Beispiel durch Schwangerschaft, rasche Gewichtszunahme, Hormonbehandlung, starken Muskelabbau
  • Wann zum Arzt? Ein Arztbesuch ist nicht zwingend notwendig, aber ratsam, wenn Leidensdruck besteht.
  • Diagnostik: Blickdiagnose
  • Vorbeugen: Unter anderem durch Duschen mit kaltem Wasser, gesunde Ernährung, Sport, Massagen, Hautpflegemittel

Was sind Dehnungsstreifen?

Dehnungsstreifen sind narbenähnliche Hautstreifen, die typischerweise an Oberarmen, Busen, Bauch, Rücken, Hüfte, Oberschenkeln oder Po auftreten. Dehnungsstreifen sind unter anderem aber auch an Knien und Waden zu finden.

Die jeweilige Ursache der Dehnungsstreifen beeinflusst deren Lokalisation. So treten Pubertätsstreifen typischerweise an Oberschenkeln und Rücken auf, bei Fettsucht (Adipositas) sind hingegen Bauch, Oberarme, Achselfalten und Oberschenkel häufig betroffen. Unter der Achsel treten Dehnungsstreifen hingegen auf, wenn sie durch Glukokortikoide verursacht sind. Bei jungen Männern, dice Gewichte heben, entstehen Dehnungsstreifen womöglich auf den Schultern.

Dice medizinischen Bezeichnungen für Dehnungsstreifen sind unter anderem Striae cutis, Striae cutis atrophicae, Striae cutis distensae und Striae distensae. Für gewöhnlich gehen Dehnungsstreifen nicht weg, sie verblassen aber meist mit der Zeit.

Was lässt sich gegen Dehnungsstreifen tun?

Wie behandelt der Arzt Dehnungsstreifen?

Was hilft gegen Dehnungsstreifen? Selbst mit modernen Methoden lassen sich Dehnungsstreifen, die beispielsweise während der Schwangerschaft oder der Pubertät entstehen, nicht vollständig wegbekommen. Es ist aber immerhin möglich, sie abzuschwächen. Zu den möglichen Mitteln beziehungsweise Therapien gegen Dehnungsstreifen gehören zum Beispiel:

  • Lasertherapie: Diverse Lasermethoden zur Falten-Glättung, Haut-Straffung, Kollagen-Neubildung
  • Chemisches Peeling: Mikrodermabrasion, Glykolsäure, Trichloressigsäure, Fruchtsäure
  • Mesotherapie: Mikro-Injektionen von Medikamenten direkt in die tieferen Hautschichten (Wirkstoffdepot)
  • Carboxy-Therapie: Einspritzen von Kohlendioxid direkt im Narben-Bereich verbessert die Durchblutung
  • Chirurgische Kryotherapie: Gewebe wird durch Kälte (flüssiger Stickstoff) gezielt zerstört
  • Lokale dynamische Mikromassage (LDM): Gewebe-Massage mit hochfrequentem Ultraschall
  • Reflektorische Skintonic Depresso-Therapie: Neuartige Massage-Technik (Saugmassage)

Mit einigen Lasermethoden lassen sich insbesondere "frische" Dehnungsstreifen, also rötliche Streifen, effektiver loswerden als ältere, blasse Streifen. Bei Menschen mit dunkler Hautfarbe kommt es dabei aber leicht zu einer Hyperpigmentierung – die behandelten Hautstellen erscheinen dann dunkler als die umgebende gesunde Haut.

Außerdem gilt es, die Haut vor und nach der Lasertherapie sorgfältig zu pflegen. Nur so haben dice Wunden die Möglichkeit, optimal zu heilen und Nebenwirkungen lassen sich vermeiden.

Die Kosten für eine ärztliche Behandlung von Dehnungsstreifen übernehmen dice Krankenkassen in der Regel nicht. Wenn Sie sich trotzdem dafür interessieren, ist es ratsam, sich zuerst bei einem erfahrenen Dermatologen oder plastischen Chirurgen zu informieren: Lassen Sie sich dice verschiedenen Methoden zur Entfernung von Dehnungsstreifen erklären und fragen Sie nach den jeweiligen Kosten, Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen.

Hausmittel

Dehnungsstreifen sind relativ hartnäckig und graben sich wie kleine Narben ins Gewebe. Einige Betroffene versuchen daher, Dehnungsstreifen mithilfe von Hausmittel zu entfernen. Entsprechende Tipps gegen Dehnungsstreifen finden sich beispielsweise in Ratgeberbüchern.

Eine Vitamin A-Salbe kann sie ein wenig zurückgehen lassen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist von solchen Salben allerdings abzuraten, da sie möglicherweise dem (ungeborenen) Kind schaden.

Hausmittel, um Dehnungsstreifen zu lindern sind teils die gleichen wie zur Vorbeugung:

Regelmäßige Massage: Die klassische Zupfmassage, bei der man kleine Hautröllchen mit Daumen und Zeigefinger leicht nach oben wegzieht, soll die Durchblutung anregen und dem Bindegewebe guttun. Achtung: Schwangeren Frauen wird empfohlen, unbedingt den Bereich über dem Schambein auszusparen, da dice Massage die Gebärmutter unter Umständen reizt und Wehen auslöst. Vier Wochen vor der Geburt ist es ratsam, dice Haut nur noch einzuölen und nicht mehr zu massieren.

Einölen: Täglich angewendet, sollen Pflegeöle die Haut geschmeidig machen. In Drogerien und Apotheken gibt es verschiedene Produkte; manche sind auch speziell für die Anwendung in der Schwangerschaft deklariert. Als Hausmittel gegen Dehnungsstreifen sollen aber auch warmes Rizinusöl oder Ringelblumensalbe Hautrisse reparieren helfen. Manche Betroffenen versuchen zudem, ihr Bindegewebe mit speziellen Cellulite-Ölen zu festigen.

Microneedling: Bei dieser Behandlung ziehen Sie einen Roller mit feinen Nädelchen (Microneedle) über die Streifen. Dieser piekst mikroskopisch kleine Löcher in dice Haut, woraufhin der Körper Kollagen ausschüttet, um dice Wunden zu schließen. Dieses Eiweiß stabilisiert unter anderem die Haut, dadurch sollen sich Dehnungsstreifen verringern lassen. Needling lässt sich zuhause oder bei einer Kosmetikerin durchführen, aber nicht öfter als einmal pro Woche.

Selbstbräuner: Wenn alles nichts hilft – und das ist möglich, da die Studienlage zur Wirksamkeit von Dehnungsstreifen-Hausmitteln dünn ist – lässt sich versuchen, dice Streifen mit Selbstbräuner zu kaschieren. Er gleicht die Farbe der Haut und die der feinen Risse an. Halten Sie sich an dice Anwendungshinweise des jeweiligen Produkts.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn dice Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Wie entstehen Dehnungsstreifen?

Warum man Dehnungsstreifen bekommt, dafür gibt es verschiedene Ursachen. Dehnungsstreifen entstehen, wenn das Bindegewebe überdehnt wird und die elastischen Fasern (Kollagen und Elastin) der Unterhaut (Subkutis) reißen.

Häufig entstehen Dehnungsstreifen bei Frauen während einer Schwangerschaft (vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte), wenn die Elastizität der Haut durch das wachsende Kind stark strapaziert wird.

Auch der veränderte Hormon-Haushalt trägt seinen Teil zur Entstehung der Streifen bei: Der Kortisol-Spiegel im Blut ist während der Schwangerschaft erhöht – und da das Nebennieren-Hormon die Elastizität der Haut verringert, ist es wahrscheinlicher, dass sie reißt und Dehnungsstreifen entstehen.

So entstehen Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen Entstehung
Reißen durch mechanische Belastung dice Bindegewebsfasern der Lederhaut, kann die Haut dauerhaft überdehnt werden.

Solche schwangerschaftsbedingten Dehnungsstreifen bezeichnen Fachleute als Striae gravidarum. Im Volksmund spricht man von Schwangerschaftsstreifen. Besonders anfällig dafür sind Frauen mit empfindlicher, heller Haut, die im Schwangerschaftsverlauf stark zunehmen, schon vorher übergewichtig waren oder ein schwaches Bindegewebe haben.

Doch auch außerhalb einer Schwangerschaft entwickeln sich Dehnungsstreifen, unabhängig von Geschlecht und Alter, zum Beispiel durch:

  • Rasche Fettzunahme
  • Starken Muskelaufbau (z. B. durch Bodybuilding)
  • Hormonbehandlungen
  • Längere Anwendung von Kortison (Glukokortikoide)
  • Schnelles Wachstum in der Pubertät (Striae pubertalis, Striae adolescentium)
  • Fettsucht mit gestörter Hormonproduktion (endokrinologische Störung; Striae obesitatis, Striae rubrae)
  • Infektionen wie Fleckfieber, Typhus, Tuberkulose (Striae infectiosae)
  • Cushing-Syndrom (Folge einer krankhaft gesteigerten Produktion des Nebennieren-Hormons Kortisol)
  • Angeborene Bindegewebsschwäche

Weil Dehnungsstreifen often familiär gehäuft auftreten, wird auch eine genetische Komponente bei ihrer Bildung diskutiert.

Dehnungsstreifen: Wann zum Arzt?

Bei Dehnungsstreifen ist ein Arztbesuch nicht zwingend notwendig, da die streifenförmigen Hautveränderungen für gewöhnlich keine Schmerzen verursachen. Sie sind dann einzig und allein ein kosmetisches und kein gesundheitliches Problem.

Manche Betroffenen leiden aber extrem stark unter den Dehnungsstreifen und fühlen sich in ihrem Alltagsleben eingeschränkt, etwa weil sie sich nicht mehr trauen, sich in Schwimmbekleidung zu zeigen. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Hautarzt (Dermatologen) für ästhetische Medizin aufzusuchen und sich zu den Möglichkeiten der Behandlung beraten zu lassen.

Was macht der Arzt?

Der Arzt stellt Dehnungsstreifen durch eine sogenannte Blickdiagnose fest. Aber wie sehen Dehnungsstreifen eigentlich aus? Dehnungsstreifen auf Brust, Hüfte, Gesäß et cetera stellen sich zunächst als blau-rötliche beziehungsweise lila-rote und später als weiß-gelbliche Hautstreifen dar.

Akute, rötliche Dehnungsstreifen sind abgeflacht oder leicht erhaben. Untersucht homo Gewebeproben der betroffenen Haut (histopathologische Untersuchung), erscheinen akute Dehnungsstreifen als entzündliche Veränderungen. Ältere Dehnungsstreifen ähneln Narben.

Dehnungsstreifen vorbeugen

Dehnungsstreifen sind hartnäckig und lassen sich kaum und schon gar nicht kostengünstig wieder entfernen. Am besten ist also, wenn sie gar nicht erst entstehen. Doch wie lassen sich Dehnungsstreifen vermeiden? Unter Umständen helfen diese verschiedenen Maßnahmen:

  • Kaltes Abduschen
  • Gesunde Ernährung
  • Viel Trinken
  • Sport und Bewegung
  • Gutsitzender BH, um das Brustgewebe zu stützen
  • Trockenbürsten-Massagen mit einem Massage-Handschuh
  • Zupf- und Knet-Massagen
  • Diverse Cremes und Lotionen (mit dem Wirkstoff blastoff-Tocopherol; weitere Bestandteile u. a. Elastin, Hyaluron, Panthenol, Kollagen)

Manche dieser Maßnahmen fördern möglicherweise die Elastizität der Haut und steigern die Durchblutung. Teilweise sind sie womöglich auch in der Lage, das Ausmaß bereits bestehender Dehnungsstreifen etwas zu begrenzen.

Ob die genannten Maßnahmen tatsächlich Dehnungsstreifen vorbeugen, bleibt weiterhin unklar. Die Datenlage hierzu ist dünn.

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:

Dr. Nicole Wendler

Dr. Nicole Wendler

Nicole Wendler ist promovierte Biologin aus dem Bereich Onkologie und Immunologie. Als Medizinredakteurin, Autorin und Lektorin ist sie für verschiedene Verlage tätig, für die sie komplizierte und umfangreiche medizinische Sachverhalte einfach, prägnant und logisch darstellt.

Carola Felchner

Carola Felchner

Carola Felchner ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und geprüfte Trainings- und Ernährungsberaterin. Sie arbeitete bei verschiedenen Fachmagazinen und Online-Portalen, bevor sie sich 2015 als Journalistin selbstständig machte. Vor ihrem Volontariat studierte sie in Kempten und München Übersetzen und Dolmetschen.

Quellen:

  • Altmeyer, P.: Dermatologische Differenzialdiagnose. Der Weg zur klinischen Diagnose, Springer Verlag, ane. Auflage, 2007
  • Bährle-Rapp, M.: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege, Springer Verlag, v. Auflage, 2020
  • Birngruber, C. et al.: Forensische Verletzungskunde. Springer-Verlag i. Auflage 2020
  • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), unter: www.endokrinologie.cyberspace (Abrufdatum: 09.05.2022)
  • Gruber, G. et Hansch, A.: Blickdiagnosen Innere Medizin. Urban & Fischer Verlag. i. Auflage 2019
  • Kardorff, B.: Selbstzahlerleistungen in der Dermatologie und der ästhetischen Medizin, Springer Verlag, 2. Auflage, 2015
  • Kautz, G.: Energie für die Haut. Springer-Verlag. 1. Auflage 2018
  • Pschyrembel Online. Klinisches Wörterbuch: Striae cutis atrophicae, Stand: Dezember 2020, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 09.05.2022)
  • Raulin, C. & Karsai, S.: Lasertherapie der Haut, Springer Verlag, 4. Auflage, 2012

Source: https://www.netdoktor.de/symptome/dehnungsstreifen/

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